Rezensionen

Volker Jacob

„Ulrich Horstmann, Minh Tran: Im Reich der Freiheit. Wechselspiele. Lyrik und Grafik“ (Westfalenspiegel 5, 2014, S. 46)

Ja, es gibt sie noch: die Poeten, die ihren Pegasus zu reiten wissen. Einer von ihnen heißt Ulrich Horstmann und stammt aus Bünde im Ostwestfälischen. Der anerkannte Literaturwissenschaftler (und bekennende Schopenhauerianer) liefert quasi im Nebenberuf immer wieder Zeitgedichte. 20 von ihnen hat er aktuell in diesem schmalen, von der in Vietnam geborenen Minh Tran kongenial illustrierten Bändchen versammelt. Leicht, lakonisch und im Reim an Heine erinnernd. Der Grundton ist ganz auf Moll gestimmt, aber das passt ja gut in unsere Zeiten allgemeiner Verunsicherung. So erteilt das titelgebende Gedicht in seiner letzten Strophe allem Hochglanzoptimismus eine Absage: „Nur hinter Gittern tief im Zoo / da zeigt ein Schatten Krallen / der hungert reglos auf dem Stroh / und läßt sich nichts gefallen.“ Die Auflage ist klein: Jeder, der poetische Drahtseilakte liebt und Ulrich Horstmann als Stilisten schätzt, sollte sich diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen. Allerfeinste Lyrik.

Dr. Stefan Rammer

„Daheimsein in der Sprache. Notate von Franz Hodjak“ (Passauer Neue Presse, 25.06.2014)

Im kleinen litblockín-Verlag ist der Band Der, der wir sein möchten, ist schon vergeben (180 S., 14,50 Euro) erschienen. Er enthält Aphorismen, Notate und einen Essay von Franz Hodjak. Dieser, ein 1944 in Hermannstadt geborener Autor deutscher Zunge, lebt sein 1992 in Deutschland, und er trägt schwer daran, was er seine deutsche Heimatlosigkeit nennt. „Geboren in Hermannstadt, bin ich ein hundertprozentiger Pussi-Pussi-Hermannstädter. Von Haus aus bin ich ein Gemisch von Schwachse (Schwabe, Sachse) und Slowiener (Slowake, Wiener). Und vom Gefühl her bin ich ein rumäniendeutscher Türke.“ Auf jeden Fall ist er in der Sprache daheim. In ihr umkreist er Sehnsucht, Hoffnung oder das, was wir sein möchten. Wer schöne Sätze wie Pilze sammelt, kann hier reichlich ernten.

 

 

Über Erwin Leibfrieds Goethe-Gesamtausgabe
DER SPIEGEL 33, 1999, S. 187

Bei der breiten Fülle der vorhandenen Goethe-Darstellungen fragt man sich, was eine weitere soll. Sie kann nur ein Recht haben, wenn sie etwas Neues neu bringt. Das tut die vorliegende. Sie komponiert, postmodern, Monographie und Goethe-Text ineinander. Sie ist Darstellung von Leben und Werk des Frankfurters, und sie präsentiert das Werk selbst in ausgedehnten Passagen. Wobei Goethe nicht nur in seinen Dichtungen dargestellt wird, sondern auch durch Briefe, Tagebücher, Gespräche, durch eine Auswertung der Lesarten, die einen Blick in die poetische Werkstatt des Meisters erlauben, durch Hinweise auf die zeitgenössische Wirkung. Man kann sagen, diese Bände ersetzen eine Biographie ebenso wie eine Interpretation und Kommentierung des Werkes. Man wird z.B. kaum eine Goethe’sche Dichtung finden, die nicht behandelt wird – auch die entlegeneren wie „Pandora“, „Jery“ und „Bätely“ usw. werden vorgestellt.

Es gibt in dieser auf eine unterhaltende Lesbarkeit ausgerichteten Darstellung auch Kapitel über den Schlittschuhläufer Goethe, über seinen Weinkonsum, über seine Frauen, Gretchen, Käthchen, Riekchen, Lotte; es werden weniger beachtete Aspekte beleuchtet: Goethe als Lotteriespieler. Goethes Schwester wird als Autorin eines Vor-Werther entdeckt. Überhaupt werden auch die Personen im Umfeld des Genies betrachtet: die Mutter, die Frau und Freundin, der Sohn, Carl August, Eckermann etc. Natürlich wird auch das von Goethe selbst nie, später nur zögerlich publizierte, etwa die unterdrückten Römischen Elegien oder das Tagebuch besonders behandelt. Gundolfs Satz: unter allen Goethe’schen Werken das größte ist sein Leben, steht immer auch im Hintergrund. Die großen Dichtungen werden auf der Basis der wissenschaftlichen Goethe-Literatur erläutert, in ihrer gegenwartsbedeutsamen Dimension entwickelt. Das bedeutet auch, daß ein multimethodisches Design angewandt wird. Ideologiekritische, gendersensible, psychoanalytische, formbetrachtende, systemtheoretische, positivistische, rezeptionstheoretische Verfahren werden textkonstituierend. Dogmatische Fundamentalismen findet man nicht. Insgesamt ist eine Zurückhaltung in wissenschaftlichen Sprachspielen zu bemerken. Alte Vorurteile werden neu gewertet: Goethe als sinnlicher Heide, Goethe als Fürstenknecht, Goethe als ungenießbarer Langweiler, Goethe als marmorkaltes, lebensweltabgehobenes Denkmal und Flaggschiff nicht nur Deutschlands, sondern eines logozentrierten Europa, Goethe, der in Weimar wohnend, Buchenwald nicht verhinderte. Ziel ist, einen handlichen, unterhaltend lesbaren Goethe zu entdecken, der weit weg von seiner Denkmalspatina als Mensch erscheint, der leidet, liebt und lernt. Ein lange bestehendes Desiderat wird endlich verwirklicht: eine Einführung in die Farbenlehre, besonders in die Experimente. So kann man mit Hilfe der mitgelieferten Materialien die prismatischen Versuche durchführen, nichtphotographierbare Farben betrachten, farbige Schatten erzeugen u.v.a.m. Als Zusatz ist eine CD-ROM erhältlich, mit der die Experimente auch am PC durchgeführt werden können. So ist der ganze Goethe im Blick: der Naturforscher, Sammler, Geheimrat, der Theaterintendant, der Reisende, der intensiv Lebende, der Mensch – z.B. als vielfach Helfender –, der Freund und der Dichter (als Lyriker, Dramatiker, Erzähler, als Aphoristiker etc.). Sollte man nach einem (was es nicht gibt) Leitprinzip der Darstellung fragen: Es ist ein Beitrag zu einer Anthropologie der Polarität von Betroffenheit und Inszenierung. Goethe ist in seinen großen Veranstaltungen, die seine Werke und sein Leben darstellen, immer Spieler und Zuschauer zugleich. Ansonsten gilt, was er im Frühjahr 1822 dem Kanzler von Müller nicht nur scherzhaft sagte, als er gefragt wurde, wie es ihm gehe: Es geht mir schlecht, denn ich bin weder verliebt noch ist jemand in mich verliebt. Ein Streifzug zum Schmökern, liebevoll kommentiert. Momentan die erfrischendste Art, Goethe neu kennenzulernen.

 

Frank Milautzcki
„Sätze, die lohnen wie Spiele – Aphorismen des Litauers Vytautas Karalius“ (www.fixpoetry.com, 20.5.2011)

Der Zweifel gehört dazu. Aber dort wo er die prinzipielle Existenz einer Außenwelt anbelangt, ist er schamlos arrogant und alles andere als vernünftig. Skepsis verdient das Innere, nicht das Äußere. „Es ist unphilosophisch, zu viel von der Philosophie zu verlangen“, sagt Vytautas Karalius. Mit anderen Worten: Es ist unphilosophisch, die Philosophie zu denken, um mit ihr das Heil der Wahrheit und Weisheit über die Welt auszuschütten (denn der einzelne Mensch reicht ja nicht) und – so Alexander Eilers in einem Beitrag auf der lesenswerten Seite amplificatio.net über genau diesen Aphorismus von Karalius – den Skandal der Philosophie wie Kant in der Nichtbeweisbarkeit der Außenwelt zu verorten. „Der Skandal der Philosophie besteht nicht darin, daß dieser Beweis bislang aussteht, sondern darin, daß solche Beweise immer wieder erwartet und versucht werden. […] Nicht die Beweise sind unzureichend, sondern die Seinsart des beweisenden und beweisheischenden Seienden ist unterbestimmt“, antwortet Martin Heidegger 1927 in seinem Buch Sein und Zeit. Was der Mensch nicht in seinem Schädel unterkriegt, gibt es schlechthin nicht. Das ist wirklich ein ziemlich enger Käfig, in dem so viele Menschen herumlaufen und dem sie mehr Natürlichkeit und Existenzberechtigung zusprechen als dem Außen, das diesen Käfig als Bühne eines handelnden Innen geformt hat. Die Philosophie ist etwas, das in uns geschehen darf, weil sich ihr Instrumentarium in uns entwickelt hat. Sehr viel mehr sollte man nicht von ihr verlangen.

Amplificatio.net ist eine Seite des wunderbaren deutschen Aphoristikers Tobias Grüterich, auf der man studieren kann, was einzelne Sätze auslösen und bewirken können, welche Tiefen und Komplizitäten sie ausloten, und wenn Alexander Eilers dort den oben zitierten Aphorismus von Vytautas Karalius (in übrigens vorgeschriebener Wortzahl) betrachtet, lebt er, was beim Lesen in uns stillschweigend geschieht: Der Satz ist das Initial für inneren Text. Was ein Satz kann oder nicht kann, ist nicht nur darin begründet, was in ihn hineingepackt ist, sondern auch welche Art Entpacken er zuläßt und mit welcher Art Entpacken er rechnet.

„Zwischen den Zeilen kann man ein ganzes Buch verstecken“, sagt auch Karalius, 1931 in Klaipėda, dem ehemaligen Memel, geboren und in der litauischen Sprache aufgewachsen. Durch das Hitlerreich dann mit dem Deutschen vertraut geworden, übersetzte er später so klangvolle Namen wie Bertolt Brecht, Else Lasker-Schüler, Kurt Tucholsky, Nelly Sachs, Karl Krolow, Hans Magnus Enzensberger und andere mehr ins Litauische. Auch Celans berühmten Band Mohn und Gedächtnis hat er übertragen und fand immer mehr Kontakte in die damalige DDR: Huchel, Czechowski, Volker Braun. Mit Aldona Gustas ist er jahrzehntelang befreundet. Nachdem er 1983 einen Gedichtband von ihr übersetzt hat, erschien seine erste Buchveröffentlichung in der BRD. Unterstützt vom literarischen colloquium berlin kam sein Aphorismenband Flügel im Futteral heraus, ein schmales Heft von 48 ungezählten Seiten. 2002 wurde in Vilnius der Band Endspurt der Schnecken mit schließlich 1920 Sinnsprüchen gedruckt, eine Sammlung aus Jahrzehnten in der Zwangsjacke der Sowjetunion betriebenen Schreibens und eine Lektüre, die wenigen Eingeweihten und Freunden vorbehalten blieb. Gabriel Laub gehörte dazu, Bodo Heimann oder Hans-Horst Skupy, der ihm attestiert „einer der bedeutendsten Aphoristiker des ausgehenden 20. und frühen 21. Jahrhunderts“ zu sein.

Alexander Eilers hat nun zum 80. Geburtstag von Vytautas Karalius unter dem Titel Flöhe in der Zwangsjacke Aphorismen, Paradoxa und ironische Anspielungen seit dem Frühwerk bis zur Gegenwart versammelt und in einer limitierten Ausgabe von 250 Exemplaren herausgegeben. Ein Buch voller Geschenke, die man unverzagt annehmen kann – was man dort entpackt, sind Sätze, die lohnen wie Spiele und aus denen man genauso hervorgeht, bereichert um Wissen, das sich anfühlt wie das, was es ist, nämlich lebendig. Das Buch eines großartigen Aphoristikers.

Dr. Stefan Rammer
„Worte als Überlebenskunst. Aphorismen von Vytautas Karalius, Gedichte von Klaus Merz und Liebeslyrik von Ulrich Tukur“ (Passauer Neue Presse, 19.8.2011)

„Zwischen den Zeilen kann man ein ganzes Buch verstecken.“ Mit diesem Aphorismus werden wir hineingeführt in die Welt von Vytautas Karalius. Und dieser gerade 80 Jahre alt gewordene Litauer kann in seinen kurzen Sentenzen ganze Welten verstecken. Wer wie er 51 Jahre im beengten Kommunismus der Sowjetunion leben mußte, weiß, wie Worte befreien, wie sie aber auch wider den Stachel löcken können. Wie Alexander Eilers, Herausgeber einer kleinen und feinen Sammlung, betont, sind die Aphorismen von Vytautas Karalius Flöhe in der Zwangsjacke, so der Titel des Bandes. Diese widerstandsfähigen Insekten sind Überlebenskünstler, wahrlich geeignet, um kommunistische Zukunftsprediger und Utopisten zu piesacken. „Wie schön die Zeiten noch waren, als man dem Menschen nur den Teufel auszutreiben brauchte.“ Der litauische Dichter hat den Teufel (schreibend) überlebt. Er hat Paul Celan, Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt, Reiner Kunze oder Hans Magnus Enzensberger ins Litauische übersetzt und insgesamt an die 2000 Sinnsprüche auf Deutsch verfaßt. Die Auswahl, die hier vorgelegt wird, unterstreicht, dass Karalius einer der bedeutendsten Autoren seines Fachs ist.

Jacques Wirion
„Die Geisteskraft des Neinsagenkönnens“ (www.fixpoetry.com, 10.1.2013)

Wie soll man über Aphorismen oder gar ein ganzes Buch von Aphorismen eine Rezension schreiben? Jeder Satz verdient, daß man von ihm zu weiterem Denken und Schreiben angeregt wird … Doch nähme ich das ernst, würde die Rezension viel länger als das Buch selbst und ermüdete den Leser; dann wäre es besser, er würde das Buch selbst lesen. Der Rezensent soll also nicht das besprochene Buch ‚erledigen‘, indem er es zerredet, sondern allein den Leser seiner Rezension im positiven Fall zum Leser des Buches machen und ihm im negativen Fall die Zeit der Lektüre ersparen. Im Falle dieses Buches der Aphoristikerin Sulamith Sparre strebe ich das erstere an. Die Sätze sind nummeriert. Insgesamt sind es 1078 Aphorismen, die sich in eine größere Sammlung von 1040 Stück und zwei kürzere Gedankenketten (Leuchtspuren, An der Schwelle) gliedern. Den Leser erwartet hier kein passiver Genuß, er wird auch nicht eingeladen diesen Sätzen zu folgen, sondern über sie nachzudenken und denkend weiterzuschreiten. Er soll den Weg des im Satz eingefangenen Denkens ’nach-gehen‘ und somit die Bahnen des gängigen Denkens verlassen. So ist schon der erste Satz der Sammlung ein Hinweis auf das Besondere, das jedem offensteht, das die meisten aber links liegen lassen: „Kunst beginnt dort, wo zu leben nicht mehr genügt.“ Kunst erscheint hier als Über-Leben für Lebensmüde in der Bedeutung eines Weiter-Lebens, aber vor allem in der Bedeutung eines höheren Lebens für die, denen das gängige nicht mehr reicht. Es geht nicht um die Abwertung des Lebens, sondern um seine Erhebung auf eine andere Ebene, auf der sich neue Perspektiven öffnen und die somit die ausgetretenen Pfade des Lebens verlassen und neue Aussichten eröffnen. Der Satz erinnert an Nietzsches bekanntes Diktum: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“, in dem ebenfalls die Dichotomie von Kunst und Leben thematisiert wird. So oder ähnlich wirken viele der hier versammelten Texte. Sie weisen oft den Weg zu neuen Welten, die bisher mißachtet worden sind. „Das Menschliche kann unter Menschen nicht existieren“ (512). Hier wird in aller gebotenen Knappheit die ethisch hochstehende Bedeutung des allgemeinen Adjektivs mit der diesen Wert vernichtenden Negativität der unerfreulichen Substantive zum Nachteil des ersteren konfrontiert. In folgendem Satz drückt sich die Lage jedes Aphoristikers aus, dessen Texte in ihrer Vielfalt den Autor nur schwer erfassen oder gar ergründen lassen: „Ich zerfalle in Sätze, die tarnen mich als Schriftstellerin“ (874). Auch die Dramatiker, Epiker und Lyriker haben sich schon immer hinter ihren Sätzen versteckt. Allerdings versuchen sie zuweilen eine Entität zu schaffen, auf die der Aphoristiker verzichtet, indem er den Zerfall in Kauf nimmt. Ein Sätzchen kommt bei mir aus einem religiösen Grund nur teilweise an: „Der Hochmut ist der elende Rest unseres göttlichen Ursprungs.“ Der Gedanke ist herrlich, doch mit „unserem göttlichen Ursprung“ kann ich nur fiktiv und nicht real etwas anfangen. Wenn Sulamith Sparre im Aphorismus (6) ihr Nicht-Verstehen gegenüber Ludwig Hohls Bejahenkönnen zum Ausdruck bringt, meine ich, daß man dieser Welt mit beiden Haltungen begegnen kann. Gerade Ludwig Hohl war alles andere als ein bejahender Geist und mußte sich zu dieser Haltung gewiß zwingen. Habe ich mich jetzt eingehender bloß über einige Aphorismen von mehr als tausend geäußert, so um notgedrungen den Leser den eigenen Ausschweifungen zu überlassen. Mir bleibt allein der Hinweis, daß nicht nur diese wenigen verdienen weitergedacht zu werden. Wenn ich jemandem eine schöne Landschaft ans Herz lege, kann ich sie ja nicht in ihren tausend Einzelheiten beschreiben, sondern nur ihm ihre Reize schmackhaft machen, wobei dieser Vergleich insofern hinkt, als die Aktivität des Betrachters zu kurz kommt.

 

Dr. Stefan Rammer
„Augenabschied und selber leben. Bücher von Wolfram Steinmann, Franz Xaver Hofer, Günter Lenz und Sulamith Sparre“ (Passauer Neue Presse, 11.11.2013)

Das aus der Sonne stürzende, geflügelte Strichmännchen auf dem Einband des Buches Ikarus, stürzend […] kündigt es schon an. Hier fühlt sich jemand aus allen Wolken gefallen und weiß es in poetische, tiefgründige Aphorismen zu kleiden, sein Verletztsein, sein Leiden am Fluch der Worte. Sulamith Sparre, Jahrgang 1959, zitiert Ludwig Hohl: „Die Prosa legt man der Menge vor, das Gedicht Kennern“ und meint: „Der Aphorismus dürfte die einzige Prosa sein, die auch der Kenner bedarf. An die Menge ist sie verschwendet.“ Die von Alexander Eilers in einem Band zusammengetragenen Sinnsprüche datieren aus 30-jährigem Schaffen der Autorin, das ein Ringen um bislang unerfüllte Anerkennung zu sein scheint. Das ist schade, denn kein Wort ist hier verschwendet: „Dichtung ist Unendlichkeitssprechung des Umsonst.“